Presse

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wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Film DREI SÖHNE.
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Synopsis

Drei Söhne aus unterschiedlichen Familien und Ländern, aber eine Gemeinsamkeit: Sie sind Kinder von Künstlern, die Auschwitz überlebt haben. Die Art, wie die zur sogenannte Zweiten Generation gehörenden Söhne mit diesem Erbe umgehen, könnte nicht unterschiedlicher sein. Aber eines haben alle drei gemeinsam: Sie können sich dem Schicksal ihrer Eltern nicht entziehen.

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Wieder ein Holocaust-Film werden manche sagen, aber dieser ist so ganz anders. Natürlich in erster Linie ein Film gegen das Vergessen. Aber auch ein Film, der Mut macht, der berührt und die Dinge einmal aus einer ganz anderen Perspektive zeigt und erzählt. Und vor allem – er ist filmisch sehr außergewöhnlich:

Der Film blickt durch die Augen der Nachfolge-Generation auf die Geschichte der Überlebenden. Die Zweite Generation wird die Erinnerung einmal wachhalten müssen, wenn auch der letzte Zeitzeuge gestorben ist. Keine leichte Aufgabe inmitten einer sich ständig verändernden Welt.

Raphael Wallfisch, int. bekannter Cellist aus London, André Laks, Philosophieprofessor aus Paris, und Thomas Frankl, Galerist aus Wien, haben eines gemeinsam: jeweils ein Elternteil hat Auschwitz überlebt. Die Eltern waren Künstler: Anita Lasker-Wallfisch (Cellistin im Mädchenorchester von Auschwitz und später Mitbegründerin des British Chamber Orchestra), der franz./poln. Komponist Szymon Laks (Dirigent des Männerorchesters in Auschwitz) und der Maler Adolf Frankl (malte den Bilderzyklus „Visionen aus dem Inferno“ nach der Befreiung). Sie haben den Söhnen nicht nur ihre Geschichte, sondern auch exzellente Kunstwerke hinterlassen: ein Hoffnungsschimmer inmitten der düsteren Vergangenheit. Jeder der drei Söhne hat seinen ganz eigenen Weg gefunden, mit diesem Erbe umzugehen: vom Nicht-Loslassen-Können bis hin zur offenen Konfrontation.

Nebenbei ist der Film eine Hommage an die wunderbare, lange Zeit vergessene Musik von Andrés Vater, dem Komponisten Szymon Laks.

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DREI SÖHNE ist keiner der üblichen Holocaust-Filme. Er versucht, neue Wege im Umgang mit der Vergangenheit aufzuzeigen und wirft den Blick auf sie mit den Augen der sogenannten Zweiten Generation. Nebenbei ist er eine Hommage an das musikalische Werk von Szymon Laks, das zurzeit endlich auch abseits der Gedenktagekultur wiederendeckt wird:

Mit dem Aussterben der letzten Überlebenden wird das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte nicht beendet sein. Die Nachwirkungen reichen weiter bis in die nächsten Generationen. Betroffen ist vor allem die so genannte Zweite Generation: Sie ist inmitten des großen Schweigens aufgewachsen, von versteckt oder offen traumatisierten Menschen aufgezogen worden. Auf den ersten Blick lebt diese Generation ein ganz normales Leben, erst beim näheren Hinschauen erkennt man die Brüche sowie die Unsicherheiten im Umgang mit den Eltern und deren Erlebnissen.

Der Musiker Raphael Wallfisch hat das große Glück einer nahezu unbelasteten Kindheit. Seiner Mutter (Anita Lasker-Wallfisch überlebte Auschwitz als Cellistin im Mädchenorchester) gelang es mit ihrer pragmatisch taffen Art, das Grauen zwar nicht zu verschweigen, ihm aber jegliche Dramatik zu nehmen. Die Liebe zur Musik war ein wunderbar verbindendes und ablenkendes Element der Bewältigung.

Im Fall von André Laks, Sohn von Szymon Laks (polnisch-französischer Komponist und Dirigent im Männerorchester von Auschwitz II Birkenau, gestorben 1983), liegt der Fall anders. Hier hatte der Sohn es mit einem desillusionierten, entwurzelten Künstler zu tun, dem einfach die Energie fehlte, an seine Erfolge aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg anzuknüpfen.

Der Vater von Thomas Frankl, der Maler und Zeichner Adolf Frankl (gestorben 1983) konnte seine Erlebnisse aus Auschwitz nur durch seine Bilderserie „Visionen aus dem Inferno“ verarbeiten und malte Zeit seines Lebens daran. Als Kind wurde Thomas von den Darstellungen des Grauens bis in seine Träume verfolgt und musste sich als Erwachsener erst einmal vollständig vom Vater distanzieren.

Die Überlebenden sind im Film präsent: Anita Lasker-Wallfisch übernimmt noch im hohen Alter mit nimmermüder Energie ihre Aufklärungsarbeit. An Szymon Laks erinnert seine wunderbare Musik, die sich mit den Bildern von Adolf Frankl verzahnt.

Auch wenn die Auseinandersetzung der drei Söhne mit der Vergangenheit der Eltern sehr unterschiedlich ausfällt, so gibt es doch ein Gemeinsames: Alle drei schaffen es – zum Teil erst nach dem Tod des Vaters – einen Zugang sowohl zur Geschichte als auch zur Kunst ihrer Eltern zu finden. Wie sie das künstlerische Erbe der Eltern verwalten, welche Anstrengungen sie dabei unternehmen, ist ein Teil der Bewältigung ihrer eigenen Geschichte.

Der Film begleitet die drei Söhne bei diesem Prozess und vermittelt dem Zuschauer tiefe Einblicke in das Denken und Fühlen der Zweiten Generation. Denn gerade ihr, als Zeugen der Zeitzeugen, kommt die entscheidende Aufgabe zu, nicht nur die künstlerischen Werke ihrer Eltern, sondern auch deren Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren.

Im Angesicht der Flüchtlingskrise, der Massaker in Afrika und im arabischen Raum zeigt die Beschäftigung mit der Vergangenheit einerseits deutlich, welche Nachwirkungen Verfolgung, Ausgrenzung und Vertreibung noch bis in die nächsten Generationen haben. Im selben Atemzug wird auch klar, dass sich die Erinnerungskultur der heutigen Zeit anpassen muss und ebenfalls in Form und Ausdruck einem Wandel unterliegt.

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Rezensionen

https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/drei-soehne-102.html
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/drei_soehne

http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/kultur/lokale-kultur/caligari-drei-soehne-von-birgit-karin-weber-ist-eine-beeindruckende-dokumentation_17418764.htm?reload=1

https://lippischegesellschaft.wordpress.com/2017/10/13/ein-beruehrender-film-drei-soehne/

http://www.lz.de/lippe/lemgo/21903763_Lemgo-bleibt-die-Simon-Laks-Hochburg.html

 

Bettina Buchler, FBW:

„Ein ruhiger Film von enormer Kraft und Tiefe.“

Adrian Kutter, Intendant 39. Biberacher Filmfestspiele 2017:

„Wieder ein Holocaust-Film werden manche sagen, aber dieser ist so ganz anders. Natürlich in erster Linie ein Film gegen das Vergessen. Aber auch ein Film, der Mut macht, der berührt und die Dinge einmal aus einer ganz anderen Perspektive zeigt und erzählt. Und vor allem – er ist filmisch sehr außergewöhnlich. Drei so wunderbare Söhne gefunden zu haben, dazu noch eine überlebende Mutter und weitere wichtige Protagonisten, sind ein großer Schatz. Und was sie erzählen ist faszinierend und spannend. Es ist nicht nur die Erzählebene, die diesen Film so kostbar macht, sondern auch die Bildebene und die Tonebene. Eine sehr schöne Kamera, wunderbare Bildmontagen, bereichert durch Verfremdungen. Eine perfekte Tonebene mit der Musik von Szymon Laks. Und letztlich eine herausragende Montage, welche die verschiedenen Ebenen kunstvoll verbindet.“

Wolf von Lojewski, Journalist ZDF:

Üblicherweise werden ja Interviews durch die Fragen von uns Journalisten strukturiert. Das ist erkenntnisreich, gerät aber leicht zu artiger Routine. In diesem Film ist es gelungen, den Betroffenen die Bühne ganz zu überlassen und ihnen dabei zuzuhören, wie sie noch einmal gleichsam zu sich selbst sprechen. Das hat etwas Unmittelbares und ist für die Erzähler und für ihre Zuhörer ein sehr eindringlicher Versuch, das Ungeheuerliche zu begreifen.

Siegmund Krieger, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt:

„DREI SÖHNE ist nicht ’noch ein Auschwitz-Film‘   

Regisseurin Birgit-Karin Weber beschreibt vielmehr in kunstvoll verwobenen Interviews und Bilddokumenten, musikalisch unterlegt von wiedergefundenen Kompositionen von Szymon Laks, wie es der nachfolgenden Generation gelingt, das von Holocaust bedrohte Kulturerbe dreier überlebender Künstler aufzuspüren, zu bewahren und zu würdigen. So kommt deren künstlerisches Werk zu neuem öffentlichen Aufblühen. Und die Söhne legen in sehr persönlichen Gesprächen Rechenschaft ab über die von ihnen übernommene Bürde.“

Kathrin Schwedler, Journalistin, Wiesbaden:

„Birgit-Karin Weber wirft in ihrem Dokumentarfilm den Blick auf KZ-Überlebende durch die Augen von deren Kindern. Damit ist ein Beitrag zur jetzigen Diskussion gegeben, wie der Umgang mit dem „Erbe“ von Opfern und Tätern weitergehen kann und sollte. Wobei das Besondere an diesem Film vor allem die Entdeckung von drei Künstlern ist. Der slowakische Maler Adolf Frankl widmete sich physisch und psychisch gebrochen nur noch seinen grell expressionistischen Erinnerungen (Zyklus „Visionen aus dem Inferno“). Der Franzose Szymon Laks (Dirigent des Männerorchesters Auschwitz Birkenau II) komponierte zwar nach dem Krieg noch weiter, zog sich aber komplett ins Privatleben in seine Heimat zurück. Die Deutsche Anita Lasker-Wallfisch (Cellistin im Mädchenorchester von Auschwitz)  setzte ihre Karriere als Cellistin in London energisch fort.

Ein schönes Wunder, dass die kraftvollen Kompositionen von Laks, die denen seiner Zeitgenossen Weill und Gershwin Stand halten, interpretiert von Raphael Wallfisch anlässlich einer Lesung seiner Mutter zu ihrem Schicksal, sich mit Frankls Bildern zu einem Gesamtkunstwerk in „Drei Söhne“ vereinigen.

Die Produktion der Wiesbadener Mediengruppe Greb + Neckermann räumt dem Thema, seinen Protagonisten und vor allem der Kunst mehr Raum ein, als man es von den aktuellen Dokumentationen zum Holocaustthema gewohnt ist, wo heute eine reißerische Plakatierung in Ton, Bild und ausgestellter Emotion vor allem Effekt machen will. Ein Film, der einen sehen und hören lässt über einen unzerstörbaren Erinnerungsraum, der für sich selbst weiter lebt, egal was passieren wird.“